Das VT System

Um Steuergeräte vollständig testen zu können, müssen neben den Kommunikationsnetzwerken auch die I/O-Schnittstellen an das Testsystem angeschlossen werden.
Diese Aufgabe übernimmt das Vector VT System. Es vereinfacht den Aufbau von Prüfständen und HIL-Testsystemen, indem es alle für die Beschaltung eines I/O-Kanals notwendigen Komponenten auf einem Modul integriert.
Beispiele für I/O-Kanäle sind der Ausgang eines Steuergerätes zur Ansteuerung einer Scheinwerferlampe oder ein Eingang zum Anschluss eines Helligkeitssensors.

Anwendungsgebiete

Mit dem VT System können Testsysteme für den Funktionstest von Steuergeräten und Fahrzeugnetzwerken aufgebaut werden.
CANoe ist die zugehörige Testautomatisierungssoftware. Durch den modularen Aufbau bietet das VT-System Lösungen von einfachen Testwerkzeugen bis hin zu komplexen Testsystemen:

  • Dedizierte Testsysteme für einzelne Steuergeräte
  • Universelle Funktionstester für Steuergeräte und Teilsysteme
  • Flexible Test-Hardware für den Entwicklerarbeitsplatz

Vorteile

  • Alle relevanten Testkomponenten sind in einem Gerät integriert:
    • Mess-Hardware mit Signalkonditionierung
    • Relais z.B. zum Aufschaltung von Kurzschlüssen
    • Elektronische Last für die Aktorsimulation
  • Widerstandsdekade zur Simulation eines Sensors
  • Minimaler Verkabelungsaufwand für Testaufbauten
  • Spannungsbereich für Automotive-Anwendungen
  • Nahtlose Integration in CANoe

Handbuch VT System

Die Anleitung bietet einen umfassenden Überblick über das VT-System und alle VT Module sowie deren Spezifikation. Hier finden Sie die aktuelle Variante in deutscher Sprache:

Das VT System von Vector bietet unteranderem folgende Hardware-Module für das Ansteuern der I/O-Schnittstellen von Steuergeräten.

VT1004A

Das Modul VT1004A wird an bis zu 4 Ausgängen eines Steuergeräts angeschlossen, die im realen Betrieb im Fahrzeug mit Aktoren wie Stellmotoren oder Lampen verbunden werden. Auch als FPGA-Variante verfügbar.

VT2004A

Das VT2004A steuert bis zu 4 Eingänge eines Steuergeräts, an die im Fahrzeug Sensoren wie Temperaturfühler oder Schalter angeschlossen werden. Auch als FPGA-Variante verfügbar.

VT2516A

Das Modul VT2516A wird an bis zu 16 Eingänge oder Ausgänge eines Steuergeräts angeschlossen, die im Wesentlichen digitale Signale verarbeiten. Im realen Fahrzeug sind an diesen Steuergerätepins zum Beispiel Kodierstecker, Schalter oder Signallampen angeschlossen. Auch als FPGA-Variante verfügbar.

VT2710

Das Modul VT2710 erlaubt den Test von serieller Kommunikation zwischen einem Steuergerät und einem oder mehreren digitalen Sensoren. Dabei kann entweder das Steuergerät oder ein oder mehrere Sensoren simuliert werden. Alternativ dazu ist das Mithören der Kommunikation zwischen realer ECU und realen Sensoren möglich. Das Modul adressiert zwei Gruppen von seriellen Schnittstellen: Die Automotive-Sensorschnittstellen PSI5 oder SENT sowie universelle digitale Schnittstellen wie SPI, I2C, UART, RS232, RS422, RS485 oder LVDS. Für den Betrieb der Automotive- Sensorschnittstellen ist zusätzlich die CANoe-Option Sensor sowie jeweils ein PSI5SENTpiggyA pro Kanal erforderlich. Es können maximal 4 Automotive-Sensorkanäle mit einem VT2710 betrieben werden.

VT2808

Das Modul VT2808 bietet 8 Eingänge für analoge Signale zur Spannungs- und Strommessung. Diese können direkt an die Ausgänge oder in den Lastpfad eines Steuergeräts angeschlossen werden.

VT2816A

Das Modul VT2816 bietet 12 Eingänge und 4 Ausgänge für analoge Signale. Diese können direkt an die Ein- oder Ausgänge eines Steuergeräts angeschlossen werden. Mit dem Modul können aber auch andere analoge Signale gemessen oder angesteuert werden, wie sie zum Beispiel zur Steuerung in einem Prüfstand benötigt werden.

VT2820

Das Modul VT2820 bietet 20 universell einsetzbare Relaiskanäle. Diese können zum Beispiel dazu benutzt werden, Signalwege in einem Testsystem zu schalten, eine Schaltmatrix zu realisieren oder Fehler wie Kurzschlüsse zu generieren.

VT2832

Das Schaltmatrixmodul VT2832 erlaubt die wahlfreie Verschaltung von Strömen in einer Matrix mit acht Spalten und vier Zeilen. Damit können zum Beispiel unterschiedliche Kanäle sukzessive auf ein Messgerät gelegt werden. Zusätzlich können weitere 4 Kanäle direkt geschaltet werden. Damit stehen auch insgesamt acht einzeln schaltbare Kanäle zur Verfügung. Durch die ausschließliche Verwendung von Halbleiter-Schaltelementen ist die Anzahl der Schaltzyklen praktisch unbegrenzt.

VT2848

Das Modul VT2848 bietet 48 Eingänge oder Ausgänge für digitale Signale. Diese sind direkt an die Ein- oder Ausgänge eines Steuergeräts anschließbar. Mit diesem Modul können auch andere digitale Signale gemessen oder angesteuert werden, wie sie zum Beispiel zur Steuerung in einem Prüfstand benötigt werden.

VT6060

Das Realtime-Module VT6060 übernimmt die Ausführung des echtzeitkritischen Test- und Simulationsteils von CANoe und die Ansteuerung der VT System Hardware. Der Bedien-PC wird über Ethernet mit dem Realtime-Modul verbunden und beeinflusst das Echtzeitverhalten nicht.

VT6104B/VT6204B

Das vierkanalige Netzwerkmodul VT6104/VT6204 ist eine leistungsfähige Schnittstellen-Hardware für das VT System. Auf die Signalleitungen können wie bei den anderen VT Modulen Fehler aufgeschaltet werden. Es bietet eine hohe Performance bei niedrigen Latenzzeiten, weil das Netzwerk-Interface über ein PCI-Express-Kabel mit dem Realtime-Modul VT6010/VT6050A oder einem PC verbunden wird. Bei dem Betrieb am PC wird ein PCI-Express-Kabel-Anschluss (x1) benötigt, der gegebenenfalls durch eine entsprechende Erweiterungskarte am PC nachzurüsten ist. Das Modul VT6104 unterstützt CAN und LIN Busse, das VT6204 unterstützt zusätzlich FlexRay.

VT7001A

Das Modul VT7001A dient der Steuerung von bis zu zwei Stromversorgungseingängen eines Steuergeräts (z.B. Klemmen 15 und 30). Alternativ können 2 Steuergeräte separat versorgt werden, zum Beispiel zum Testen bei Versorgungsspannungsunterschieden.

VT7900A

Mit dem VT7900A kann das VT System um Module mit einer aufgabenspezifischen Schaltung erweitert werden. Das VT7900A bildet dabei die Basisplatine, auf die eine Anwendungsplatine aufgesteckt wird. Die Anwendungsplatine wird vom Anwender oder von Vector im Rahmen eines Kundenprojekts entwickelt.